Donnerstag, Oktober 26, 2006

BILU - Vorreiter des Zionismus

Die Aliyah, die jüdischen Immigrationswellen nach Palästina und ins heutige Israel begannen schon vor der Zeit Theodor Herzls. BILU heißt die Gruppe, der die erste Aliyah zugesprochen wird.

Das Jahr 1881 war das Jahr, in dem die Pogrome gegen Juden in Russland begannen. Die schlimmen Verhältnisse, mit denen die russichen Juden das gesamte 19. Jahrhundert hindurch zu kämpfen hatten, wurden von nun an in weiten Teilen unerträglich. Als Auslöser für die Pogrome diente der Mord an Zar Alexander II., für welchen die jüdische Bevölkerung verantwortlich gemacht wurde. In ganz Russland fanden Pogrome statt, bei denen jüdisches Eigentum zerstört wurde und Menschen ums Leben kamen, einige der schlimmsten davon in der Ukraine.

1882 stieg durch die antisemtischen Mai-Gesetze Zar Alexanders III. der Druck auf die jüdische Bevölkerung. Es blieben nur noch drei Optionen: Konvertierung, Auswanderung oder Tod. Es kam demzufolge zu einer Massenauswanderung, von denen der größte Teil der Auswanderer in die USA emigrierte, während sich ein kleiner Teil dazu entschied ins Land der Väter, nach Palästina auszuwandern. Dieser kleine Teil war der Auffassung, dass das Übersiedeln in ein anderes Land keine langanhaltenden Antworten auf die jüdische Heimatlosigkeit bieten würde. Aus diesem Grund traten sie für eine Rückkehr in ihre geschichtliche und religiöse Heimstätte, in das Land Israel, ein.

Es entwickelten sich mehrere Bewegungen, so z.B. Chibbat Zion und BILU, die in Russland und Osteuropa einige Anhänger fanden, obwohl sie unter Strafe verboten waren. Die meist angesehene Gruppe wurde BILU. Ihr Name ist ein hebräisches Akronym, welches in Anlehnung an einen Vers aus dem Buch Jesaja (2:5): " Haus Jacob, kommt lasst uns im Licht des Herrn leben" (Beit Ya'acov lechu ve'nelcha) entstanden ist. Die Gruppe setzte sich zunächst aus 14 ehemaligen Universitätsstudenten aus Chrakiw (Ukraine) zusammen. Ihre Ideologie trug einerseits marxistische, andererseits religiöse Züge. Aufgrund des politischen Willens, der Bildung einer jüdischen Heimstätte in Palästina wird die Auswanderung der Biluim als erste Aliyah bezeichnet.

In ihre Auswanderung nach Palästina setzte die Gruppe große Hoffnungen und sie waren bereit große Anstrengungen zu leisten und Energie aufzuwenden.Die Zustände in Palästina waren jedoch schwieriger als sie gedacht hatten. Das Land war verarmt und ohne die Unterstützung und Spenden von Juden aus aller Welt gab es nur geringe Überlebenschancen. Zunächst besuchten die Biluim eine Landwirtschaftsschule (Mikveh Israel), da sie keinerlei Erfahrung hatten und diese in Russland auch nicht hätten machen können, da den Juden Landerwerb verboten war.

Mit Hilfe zweier zu Reichtum gelangter palästinensischer Juden, konnten die Bluim schleißlich die Siedlung Rishon le'Zion errichten. Doch der Mangel an Frischwasser machte den Biluim das Leben schwer, viele gaben auf und zogen wieder aus dem Gelobten Land aus. In ihrer Hilflosigkeit wandten sie sich schließlich an Baron Edmond de Rothschild. Dieser war von der Idee der Biluim angetan und unterstützte sie finanziell und stellte ihnen Landwirtschaftsexperten zur Seite. Im Gegenzug forderte er von den Biluim den Aufbau einer Weinindustrie in Palästina. So konnte neben der Erhaltung von Rishon le'Zion auch die Siedlung Zichron Ya'acov gegründet werden, in welcher sich heute das Mausoleum Edmond de Rothschilds befindet.

Schwierigkeiten gab es dennoch auch weiterhin für die Biluim. Die Abhängigkeit von Geldgebern und die Unterordnung unter die Experten frustrierten sie. Ebenso stellte sich der Weinanbau aufgrund des Klimas und des Bodens als äußerst schwierig heraus. In den Folgejahren konnten jedoch weitere Siedlungen gegründet werden (Gederah (1884), Mishmar HaYarden (1890), Hadera und Rechovot (beide 1891)). Die Vision kooperativer Farmen und die Errichtung einer politischen Präsenz wurde von den Biluim nicht erreicht, sondern erst einige Jahrzehnte später von der Kibbutz- und Moshavbewegung. Die Biluim waren jedoch wichtige Vorreiter und Vorboten des internationalen Zionismus.

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Montag, September 18, 2006

Quotation with consequences

A speech of Pope Benedict XVI. caused a big wave of outrage in the islamic world. What did he say and what evidence does the reaction of the islamic world give?

At the beginning of 2006 the first conflict between the islamic and the western world took place, caused by some caricatures of Mohammed that were published first in Denmark and later also in some other european countries. The first reaction in the islamic world was disgraceful. Islamic groups threatend to kill the caricaturists, burned down embassies and flags. The necessary discussion about freedom of the press and about paying attention of religious feelings could only be unleashed after these shameful acts of violence.

Actually another event is heating up feelings in the islamic world. A speech about "Religion and reasoning power"of pope Benedict XVI., in which he quoted a medievil argument between a christian and an islamic theorist, restarted the conflict unintentionally. The quotation was regarded to the subtopic of "Religion and Violence". Within this argument the christian theorist doubted that the islamic religion brought positive reforms and insinuated that Islam is spread out by violence. Even though this quotation was not meant to be the popes own opinion, this again caused a storm of outrage in the islamic world. While not looking at the popes intention, which was to show that religion and violence should have nothing in common and that the way of acting should be reasonable, and likewise not caring about the summons of Benedict to work for a dialogue between the religions, the speech had serious consequences.

Burning churches in Nablus, threats of killing the pope and destroying the Vatican by islamic terrorist groups or comparisons between Benedict XVI. and Hitler by a turkish politician were only some of these consequences. What evidence do these reactions give? Don't these reactions give a justification to the quotation? The radical islamic groups condemn a quotation, which words they are practicing at the same time. It is a kind of satiric performance when the islamic world seems to say "who doubts Islam is a peaceful religion will be threatend or, even worse, killed". Where is the necessary reaction to these obvious insults of the islamic religion and its prophet, carried out by islamofascists. No word about it. If Islam really wants to be taken serious and if it really wants to be part of a dialogue, islamic believers all across the globe have to enter into debate about the quotation and finally ask themselves why the islamic religion is an indespensible part of a speech about "Religion and violence."

Donnerstag, August 17, 2006

Fotos, die keine Zeitung abdruckt...






Dienstag, August 15, 2006

Ehud Olmert - Eine kurze Biografie

Der seit April 2006 amtierende Ministerpräsident Israels Ehud Olmert, ist der Weltöffentlichkeit im Gegensatz zu seinen Vorgängern, eher unbekannt. Wer ist der Mann, der die Amtsgeschäfte in Israel führt? Eine kurze Biografie.

Ehud Olmert wurde am 30. September 1945 in Binyamina, nördlich von Tel Aviv, geboren. Der Sohn russischer Eltern diente in einer Eliteeinheit der israelischen Armee und war außerdem als Militärjournalist tätig. Nachdem er an der Hebräischen Universität von Jerusalem Psychologie, Philosophie und Jura studierte, arbeitete er zunächst als Anwalt. Er ist verheiratet mit der bekannten Malerin und Drehbuchautorin Alisa Olmert und hat mit ihr vier Kinder.

Seine politische Karriere begann im Jahre 1973, als er mit gerade einmal 28 Jahren in die achte Knesset gewählt wurde. Im Jahre 1988 übernahm er zum ersten Mal ein Ministeramt. Von 1988 bis 1990 war er Minister für Minderheiten, von 1990-1992 Gesundheitsminister. Als Gesundheitsminister leitete er weitreichende Reformen ein, die bis heute sichtbar sind.

Im Jahre 1993 schaffte es Ehud Olmert, sich gegen Teddy Kollek in den Bürgermeisterwahlen der Stadt Jerusalem durchzusetzen. Zu dieser Zeit zeigte er sich als Verfechter Großisraels und plädierte dafür Jerusalem komplett unter israelische Kontrolle zu bringen. Jüdische Bauprojekte im arabischen Ostteil der Stadt, sowie Ausbürgerungen von Palästinensern führten in der Folgezeit zu internationaler Kritik an seiner Politik.

Nachdem er 2003 als Bürgermeister Jerusalems zurückgetreten war, wurde er in der Regierung Ariel Scharons zunächst Handelsminister, später, nach dem Rücktritt Benjamin Netanjahus, Finanzminister. Als Mitglied des "linken" Flügels der Likud Partei war er von seinem harten Standpunkt gegenüber den Palästinensern abgerückt und sprach sich nun für einen Rückzug aus einem Großteil der Palästinensergebiete aus.

Nach dem schweren Schlaganfall Ariel Scharons im Januar 2006 übernahm er stellvertretend die Amtsführung, bevor er in den Wahlen im April 2006 als Kandidat der neu gegründeten Kadima Partei als Ministerpräsident bestätigt wurde.

Samstag, August 12, 2006

Wie Täter zu Opfern gemacht werden

Der am vergangenen Donnerstag geplante Terroranschlag extremistischer Muslime konnte glücklicherweise von der britischen Polizei verhindert werden. Bei den 24 Festgenommenen handelt es sich um in England geborene Muslime, um Menschen deren Hass auf die westliche Welt so groß ist, dass sie planten, Linienflugzeuge zu entführen und ein nie da gewesenes Massaker durchzuführen. Überrascht schaut die Welt auf die Geschehnisse in Großbritannien. Während sich die deutschen Medien fragen, ob unter den Muslimen in Deutschland ebenfalls solche radikalen Gruppen existieren, die diese bestialischen Terrorakte gutheissen oder unter Umständen sogar aktiv unterstützen könnten, verdichten sich die Vermutungen, nach denen einige Spuren nach Hamburg führen. Aber Deutschland fühlt sich sicher. So lange man den Terroristen nicht in die Quere kommt, werden sie uns schon verschonen, scheint der Konsens vor allem bei der politischen Linken zu sein.

In Großbritannien hingegen fühlen sich die radikalen Muslime nicht verschont. Hier wagt es der Staat gegen deren Interessen Politik zu machen. Deshalb fühlten sich gestern 38 muslimische Gruppen dazu aufgerufen, in einem öffentlichen Brief die Nahostpolitik von Premierminister Tony Blair für die Radikalisierung der muslimischen Bevölkerung mitverantwortlich zu machen. Der Krieg im Irak, sowie die langsame Entscheidung sich für eine sofortige Waffenruhe im Libanon einzusetzen um zivile Opfer im Libanon zu schonen, seien einer der Gründe für den wachsenden Extremismus. Wie soll man diese Aussagen verstehen? Wenn man nicht nach dem Willen der radikalen Muslime handelt, sondern nach den eigenen, soll man sich gefälligst auch nicht wundern, wenn diese einen bestialischen Massenmord planen?

Natürlich liegt für die Radikalen der Hauptgrund für den Hass auf den Westen mal wieder beim Westen selbst. Tony Blair wird für die Radikalisierung verantwortlich gemacht, weil er die Interessen Großbritanniens und nicht die der radikalen Muslime vertritt. Man soll sich deshalb anscheinend auch nicht darüber wundern, dass die Verachtung für die westlichen Werte so groß ist, dass ein Drittel der britischen Muslime lieber unter dem Gesetz der Scharia leben würde. Man soll sich sehr wahrscheinlich auch nicht darüber wundern, dass britische Islamfaschisten nach den Anschlägen auf das World Trade Center, also noch vor dem Irakkrieg, den 11. September 2001 als "überragenden Tag der Geschichte" bezeichneten.

Wieder einmal sehen sich die radikal-islamischen Gruppen als Opfer der westlichen Politik, anstatt sich zu hinterfragen ob der Hass und die Ablehnung gegenüber der Gesellschaft, deren Vorteile sie geniessen, nicht eher in den eigenen Reihen zu suchen und zu finden ist.